Ilma Rakusa «Naturgemäss»
Für H.C. Jenssen

Vielleicht Brandung mit einer farbigen Steinreihe. Das Wasser hell und dahinter dunkel wie Tinte
stäubt schäumt und atmet alle Nuancen von Licht. Anderswo knäueln sich die Farben bilden weiche
wollige Wesen Flecken oder zerfasern im Raum. Zitternde Symphonien in Blau Grau Ocker
wuselnde Tupfen die sich zanken und zausen vor lautem Strichgewitter.

Aber da rötet sich ein Ball mutiert zur Purpurrose und wir ahnen ein Bukett.
Blumen schweben liegen stillebenmässig oder nicht in heiterstem Orange in Gelb
wie Mohn zart und umgeben von einem Farbrausch der die ganze Palette bauscht.

Die Farbe wogt vibriert leuchtet aus vielen Schichten und mündet wo sie will in Formen
Flocken die zerstäuben wie im Tanz.
Schwimmt hier ein Fisch? Blüht dort ein Feld? Ist das zum Sechseck geordnete Spiel eine Spiegelung?
Etwas reibt sich wüst etwas berührt sich zärtlich. Und flatternde Wolken.

Das Auge dringt fragend in diese Natur. Staunend. Und ruht und zuckt und sucht ihren Grund.
Und sieht: er ist Oberfläche und sieht: er ist Schlund.

Juni 2014